Teneriffa, Palma Mallorca, Gomera und Gran Canaria.

Am 25. Oktober ging es wieder auf mein Schiff nach einem Kurzaufenthalt in der Heimat. Wie immer hatte ich Ersatzteile aus Deutschland mitgebracht und nun ging es an das Abarbeiten der to do Liste. Zum Glück hatte ich genug Zeit mitgebracht (drei Wochen) und somit musste nicht alles an einem Tag erledigt werden, zumal ich ja noch Teneriffa mit dem Mietwagen kennenlernen wollte.

Nach Überprüfung des Motors und Reinigung des Turboladers ging es an mein Sorgenkind, die Waschmaschine. Nach mehrfachen beinahe Überflutungen des Schiffs durch ein Überlaufen der Maschine, machte ich mich an die Ursachenfindung. Wieder mit dem gleichen Ergebnis: die Maschine spinnt und sollte bei der nächstmöglichen Gelegenheit ausgetauscht werden. Immerhin hat sie mir die letzten dreieinhalb Jahre gute Dienste erwiesen.

Aber Wasser im Schiff ist die Horrorvorstellung eines jeden Seglers und auch ich blieb davon nicht verschont. Auf Grund meiner Hartnäckigkeit und stundenlanger Suche fand ich den Fehler (undichter Wasserdruckbehälter) und konnte so wieder ruhig schlafen. Bei den übrigen Arbeiten handelte es sich um Kleinigkeiten wie neu Schlösser einbauen und die Reparatur der Nähte am Bimini durch den Segelmacher.

Nach anderthalb Wochen gönnte ich mir dann einen Mietwagen, erkundete die Gegend, erklomm den El Tide (höchster Berg Spaniens), schaute mir die Hauptstadt Santa Cruz an und nahm einen Drink im Monkey Beach Club (nomen est omen) in Playa de las Américas, um diesen nach einer Stunde fluchtartig wieder zu verlassen (Englische Invasion).

Nach drei Wochen Arbeit und vielen Eindrücken von Teneriffa ging es erstmal wiedernach Hause, um zwei Tage später nach Palma de Mallorca zu fliegen, denn da hatte ich einen Termin bei unserem Künstlerfreund Stefano und seiner Frau Olga. Stefano und seine Frau lernte ich im Sommer 2020 auf Mallorca kennen und war vom ersten Augenblick von seinen Gemälden fasziniert. Spontan habe ich ein Bild von ihm erworben und mich entschlossen ihn zu unterstützen und habe Susanne darüber erzählt, die als Kuratorin in Berlin arbeitet. Wenn sich noch jemand daran erinnern kann sollte die ursprüngliche Reise im Zeichen der Kunst stehen, siehe unter www.imperiacollection.com. Wieder in Deutschland ging am darauf folgenden Wochenende nach Wuppertal um gemeinsam die Skulptur Nestor 2 der Berliner Künstlerin Anke Eilergerhard zu erwerben. Somit sind wir unserer Kunstreise ein Stück näher gekommen, wenn auch nicht auf dem Seeweg.

Zuhause angekommen ging es daran die nächste Etappe mit meinen Freunden Martin und Mike vorzubereiten. Mike, der mich schon von Madeira nach Teneriffa begleitete, kam zwei Tage vor uns aufs Schiff. Nachdem Martin und ich angekommen sind, wurde nochmal ordentlich eingekauft und Brot gebacken, so dass wir am nächsten Morgen Richtung Gomera los segeln konnten.

Die Überfahrt war entspannt und von ein paar Delfinen begleitet und wir legten gegen Mittag auf La Gomera an. Zwei Tage verbrachten wir auf dieser wunderschönen Insel und ließen uns es nicht entgehen, sie mit einem Taxi zu erkunden. Am dritten Tag segelten wir bei starkem Wind und drei bis vier Meter Welle zurück nach Teneriffa, da Mike nur eine Woche Zeit eingeplant hatte.

Nach seiner Abreise besuchten uns Tags darauf drei Backpackerinnen und fragten, ob wir sie nach Gran Canaria mitnehmen könnten. Auf Grund meiner Erfahrung wollte ich eigentlich keine Menschen mehr auf meinem Schiff mitnehmen, die ich nicht kenne und trotzdem ließ ich mich erweichen.

Die Überfahrt nach Gran Canaria verlief bis auf einen kurzen Schreckmoment, als der Motor mir mit einer lauten Warnmeldung eine Überhitzung meldete ruhig. Nach Reduzierung der Drehzahl erlosch diese wieder. Zum Glück hatten wir ordentlichen Wind, so dass wir den Motor nicht mehr brauchten. Ich vermute, dass der Kühlwassereinlass zugewachsen ist, was mir beim nächsten Hafenaufenthalt einen Tauchgang bescheren wird. Wir landeten in Port Morgan, wo wir keinen Hafenplatz bekommen haben nach langem Hin und Her durften wir gnädiger Weise eine Nacht an der Hafenmole festmachen. Am nächsten Tag sollte es weiter gehen nach Las Palmas de Gran Canaria, aber spätestens nachdem wir den Leuchtturm von Maspalomas passierten, bliesen uns Wind und Welle mit 25 kn entgegen, so dass ich beidrehen musste und den Hafen von Puerto de Pasito Blanco ansteuerte, wo wir glücklicherweise einen Liegeplatz bekamen. Nach dem Anlegen des Schiffes waren die Backpackerinnen sofort damit beschäftigt ihre Weiterreise zu organisieren was mir zeigte, dass diese Menschen nur eigennützig und egoistisch sind. Ein richtiges Crewmitglied würde erst mal helfen das Schiff zu reinigen. Ein Crewwechsel stand bevor und Susanne reiste am nächsten Tag an. Noch am selben Abend fuhren wir gemeinsam mit dem Taxi nach Porto Morgan, um in einem schönen Restaurant im Hafen Abend zu Essen.

Am nächsten Tag besuchten wir die beeindruckenden Dünen von Maspalomas. Da der Wind immer noch nicht gedreht hatte und es somit unmöglich war wie geplant mit dem Schiff nach Las Palmas zu fahren, haben wir ein Taxi genommen und verbrachten dort zweit wunderschöne Tage.