Nach einem nun langen Winter habe ich meinen ersten Törn auf der Imperia 2 am 9. April starten können. Geplant war eigentlich nicht allein zu segeln. Da ich jedoch keine Mitsegler gefunden hatte, wagte ich mich allein auf die Reise.
Achtzehn An- und Ablege Manöver standen auf dem Plan.
Als ich mein Schiff wieder betreten hab, war alles so, wie ich es verlassen hatte. Bis auf den Möwen Dreck- der war neu. Somit stand am nächsten Tag Schiffsreinigung auf dem Plan. Daneben musste das Dingi gesichert, die Toilette repariert und die Navigation sowie die Motoren gecheckt werden. Es gab also einiges zu tun! Am nächsten Tag sollte es dann bei Traumhaftem Wetter in Richtung Ceuta (Spanische Enklave in Afrika) gehen. Ab jetzt kann man meine Reise auch wieder Live auf dem Blog unter „Reise der Imperia“, verfolgen.
Die Fahrt war spannend und verlief reibungslos. Zum Glück, denn es ging durch die Straße von Gibralta. Trotz der Aufregung konnte ich sehr gut auf dem Schiff schlafen. Wahrscheinlich, weil ich mich gut vorbereitet fühlte. Kaum hatte ich den Hafen verlassen, wurde ich von einem Delfin begrüßt. Für mich ein Glücksbringer! Orca Alarm gab es keinen und auch keine Flüchtlingsboote wurden von mir gesichtet. Die Überfahrt war traumhaft und ich legte nach fünf Stunden im Hafen von Ceuta an. Ich war froh, dass ich die erste Etappe auch ohne fremde Hilfe geschafft hatte.
Nach einer ruhigen Nacht fuhr ich mit meinen Scooter Richtung Stadt, um den Grenzübergang und die Grenzzäune zu erkunden. Für mich ein erschreckendes Bild, was mich sehr an die Teilung Deutschlands erinnerte. Der letzte Tag in Ceuta verbrachte ich mit weiteren Arbeiten am Schiff und der weitere Vorbereitung zur Überfahrt nach Tanger.
Die Reise dorthin verlief reibungslos. In Tanger angekommen erwartete mich eine wunderschöne und gepflegte Marina, mit der ich in Marokko nicht gerechnet hatte. Durch viel Sicherheitspersonal habe ich mich besser aufgehoben gefühlt als in manchen deutschen Großstädten. Das Einreiseprozetere kannte ich vom Jahr davor als ich mit dem Bulli in Marokko war. Auf mich warteten Beamten, Stempel, Beamten, Stempel usw… So kann man auch die Menschen in Lohn und Brot bringen und natürlich in eine Uniform.
Besonders interessant an Tanger sind die unterschiedlichen Standards, die vor Ort aufeinandertreffen. Zum einen die Kaspar auf der man sich, wie in einer eine andere Zeit fühlt und zum anderen hochmoderne Innenstädte, die Europäische Standards weit übertreffen.
Ich schlenderte durch die Kaspar und genoss die Gerüche der frischen Waren. Neben Gewürzen und Lebensmitteln werden hier auch lebende Tiere verkauft.
Die Ausreise war ähnlich langatmig, wie die Einreise. Zusätzlich war noch ein Drogenspürhund mit auf dem Schiff. Kurz bin ich ins Schwitzen geraten, da ich illegal eine Drohne mit eingeführt hatte. Die Überfahrt nach Gibraltar war trotz Schiffsverkehr sehr entspannt, ursprünglich hatte ich einen Liegeplatz im englischen Hafen gebucht, beim Einlaufen funkte ich die Marina an und keiner wusste was von der Buchung. Naja, der Hafen war eh viel zu eng, so dass ich mich entschloss im Spanischen Hafen direkt daneben einen Liegeplatz zu bekommen. Nach einem netten Empfang am Funkgerät wurde mir der Platz zugewiesen: 21,- € die Nacht mit Strom und Wasser- unglaublich!
Am nächsten Tag ging es zurück nach Estepona und auch hier wurde ich wieder von Delfinen begleitet. Alles in allem war es eine gelungene Testfahrt und ich bin gespannt, wenn es wieder ein Hand auf die Balearen geht.