Reisen in Corona-Zeiten.

Nachdem wir Imperia in das Winterlager auf Gibraltar gebracht hatten, sind wir nach Deutschland zurückgekehrt und es wartete schon die nächste Herausforderung auf uns. 2019 im Sommer hatte ich den richtigen Riecher als ich meinen T6 Bus gekauft habe, um während der Hurrikan Saison Europa zu erkunden: 18 Tage, 17 Länder, 5.000 km Tschechische Republik, Slowakei, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Nordmazedonien, Albanien, Serbien, Kosovo, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Italien, Schweiz und Frankreich.

Somit war klar dass wir (Eija und ich) bei dieser Zwangspause wieder etwas mit dem Bus unternehmen werden. Da jedoch die Corona- Lage in den verschiedenen Ländern die wir bereisen wollten sich täglich änderte, bedurfte es einer sorgfältigen Planung. Die Reise sollte über Dänemark, Schweden, Finnland nach Lappland gehen und von da aus über Schweden und Dänemark zurück nach Deutschland. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass es für mich die anstrengendste Autoreise meines Lebens werden sollte.

Schon an der dänischen Grenze wurden wir von der Grenzpolizei gestoppt und uns die Einreise verwehrt. Erst als wir ihnen glaubhaft machen konnten, dass wir nur auf der Durchreise sind und eine Fähre von Stockholm nach Turku in Finnland gebucht hatten, wurde uns die Weiterfahrt gewährt. Wir überquerten zuerst den großen Belt, unter dem man normalerweise als Segler darunter durchsegelt; von da aus ging es weiter über Kopenhagen nach Helsingor auf die Fähre nach Helsingborg (Schweden) und weiter nach Stockholm, wo unsere Nachtfähre Richtung Turku (Finnland) auf uns wartete.

Bei der Überfahrt musste ich unweigerlich an das Fährunglück der Estonia denken  (die Estonia war eine RoPax-Ostseefähre, die am 28. September 1994 auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Insel Utö sank. Der Untergang der Estonia ist mit 852 Opfern das schwerste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte. Die Unglücksursache gilt als ungeklärt). Und ich dachte mir, wenn schon ertrinken, dann mit dem eigenen Schiff und nicht im eiskalten Wasser der Ostsee. Nach unserer Ankunft in Finnland ging es weiter auf eine Lodge in der Einsamkeit der Finnischen Wälder und Seen mit Rauchsauna, Eiswasser und Lagerfeuer.

Es war schon beeindruckend, wenn ich bedenke das ich normalerweise jetzt in der Karibik oder Südsee wäre, so wie es geplant war. Da Eija aus Finnland ist und zwölf weitere Geschwister hat, standen einige Familienbesuche auf dem Programm bis wir endlich Lappland erreichten.

Eija hatte alles perfekt organisiert, so dass wir in verschiedenen Iglu-Resorts übernachteten,

von der Fahrt mit dem Schneemobil, Übernachtung im Eis-Iglu, war alles dabei, außer dass uns die Nordlichter verwehrt wurden.

Die Rückreise über den Norden von Schweden dauerte drei Tage und wir sind glücklich nach 15 Tagen und ca. 6.500 km in Deutschland angekommen.