Das Deutsche Nest auf Saint Pierre – Martinique :-)

Fort-de-France haben wir quasi fluchtartig verlassen, nachdem das Wetter sehr durchwachsen war und die dunklen Wolken sich schnell aufgetürmt haben. Sind grade noch rechtzeitig aufgebrochen. Kurz nach dem wir abgelegt hatten, ging das regnerische Wetter so richtig los. Saß uns während der gesamten Fahrt im Nacken! Wir hatten dieses Mal einen kleinen blinden Passagier, der bis nach Saint Pierre mitgesegelt ist. Eine Biene. Sie kam während der Fahrt angeflogen und hat sich ein trockenes und windgeschütztes Plätzchen gesucht und ausgeharrt.

Saint Pierre ist eine sehr hübsche Küstenstadt im Nordwesten von Martinique und liegt knapp 17 sm nördlich von Fort-de-France und beheimatet den noch aktiven Vulkan Montagne Pelèe, der das letzte Mal 1902 ausgebrochen ist. Die Insel ist deshalb auch sehr fruchtbar und grün. Es wird im Hinterland sehr viel Ackerbau betrieben.

Während unseres Aufenthalts liefen wir wieder Andrea und Ingo über den Weg und lernten über sie Wiebke und Ralf, ein Paar aus Dortmund und Karin und Reinhard, ein Paar aus Berlin und Leipzig kennen. Waren in der Bucht ein richtig kleines Deutsches Nest. Wir haben uns alle super verstanden, was zur Folge hatte, dass wir an jedem Abend reihum zum Sundowner auf einem anderen Schiff waren, die herrlichen Sonnenuntergänge bewundert und einfach nett beisamen gesessen sind und geratscht haben.

Die Insel hat eine tolle Vegetation. Unten am Strand viele Palmen und wegen dem Vulkan schwarzen Sandstrand und weiter oben viele Obstbäume, Ackerbau und Hennenzucht. Auf einem der Berge konnte man einige wunderschöne Anwesen bewundern. Wahrscheinlich von wohlhabenden Franzosen.

In Strandnähe sah man neben netten kleinen bunten Häuschen auch die typischen abgefuckten Bretterbuden. Unvorstellbar, dass auch dort Menschen drin leben. An der Strandpromenade gab es neben einer Bäckerei mit leckerem französischem Baguette, einen gut ausgestatteten Einkaufsmarkt, kleine Boutiquen, einen Elektromarkt und diverse Restaurants. Gleich am Bootssteg war jeden Tag ein kleiner Markt, an dem wir frisches Obst und Gemüse kaufen konnten. Guido hat sich während unseres Aufenthalts zur Aufgabe gemacht die Bootsunterseite vom Dreck und kleinen Muscheln zu befreien und ist mit den anderen auch einmal zum Tauchen gegangen. Ich habe meine Stand Up Paddle Künste perfektioniert, war einige Male hiken und schnorcheln. Die Nächte waren ziemlich schwellig, aber noch im Rahmen, dass wir gut schlafen konnten und nicht rumgekugelt sind. Der Anker war perfekt ausgeworfen und hat den Wellen getrotzt. Was nicht alle unsere Freunde von sich behaupten konnten und manche umankern mussten. Saint Pierre hat auch diesen typisch französischen Flair. Es ist alles sehr aufgeräumt und sauber und man kann einkaufen wie in Europa. Den Rastaman-Ja-man-Style sucht man hier vergeblich. Trotz allem sehr sehenswert mit herrlichen Aussichten von den Bergen auf die Bucht und kilometerlange wunderschöne Sandstrände.