Die Überfahrt nach Martinique sollte es in sich haben. Wir starteten unsere Tour um 08:30 Uhr bei noch sonnigem Wetter in den 30 Seemeilen weit entfernten Hafen von Le Marin. Nach kurzer Zeit zogen Wolken auf und es fing leicht zu regnen an. Bei bis zu 40 Knoten Windgeschwindigkeit und bis zu sechs Meter hohen Wellen mussten wir uns schon gut ins Zeug legen um am Steuerrad den Kurs zu halten. Zu unserem Pech fing es dann auf einmal unwetterartig zu regnen und stürmen an. Die Gischt hat nur so gespritzt und es wurde ziemlich zapfig! Wir waren froh nach guten sechs Stunden heil in der Marina anzukommen und einen gut gelegenen Stegplatz zu bekommen. Mal wieder Strom und frisches Wasser nachtanken. Martinique ist französisches Hoheitsgebiet. Alles optisch sehr europäisch und wieder der gewohnte Rechtsverkehr.
Hat meiner Meinung nach nicht wirklich viel Karibik-Flair, aber dennoch sehr schöne Insel und gute Einkaufsmöglichkeiten. Viel mehr Auswahl in den Einkaufsmärkten an Essen als auf den letzten Inseln. Unsere Freunde Ingo und Andrea waren auch da und kamen uns mit ihrem Dinghy besuchen. Am Abend trafen wir uns mit Vasyl und Lutz in einem nahegelegenen Restaurant. Sie erzählten uns, dass sie mit ihrer Hallberg-Rassy nur drei Stunden für den Weg von St. Lucia nach Martinique gebraucht haben. Wir haben uns Vasyls Luxus Hallberg-Rassy nach dem Essen noch anschauen dürfen und einen Absacker bei ihnen an Board getrunken. Vasyl hat seine Schätzchen aus dem Kühlschrank gezaubert. Einen 2013 „Keller“ Weißwein und einen Rum, wo die Flasche ein kleines Vermögen kostet. Ein Genuss!
Es war ein entspannter und interessanter Abend. Am darauffolgenden Tag haben wir uns um die Imperia gekümmert, sind einkaufen gegangen und haben am Nachmittag Manfred auf seiner Oyster „Albatros“ in an seiner Boje besucht.
Zum Abendessen hatten wir Vasyl und Lutz zu uns aufs Schiff eingeladen. Es gab das erste Mal ein Curry mit Garnelen, mit der von daheim mitgebrachten Currypaste. War sehr lecker! Lutz hatte noch einen Freund, den Künstler Jens (eine seiner Skulpturen steht in der Speicherstadt Hamburg), im Schlepptau. Auch ein sehr interessanter Zeitgenosse. Haben uns köstlich unterhalten und geschlemmt was das Zeug hält. Das Wetter in der Zeit auf Martinique war sonnig durchwachsen, aber warm. Über die Marina ist zu sagen, dass sie ziemlich groß ist und viele Schiffe an den Stegen liegen. Trotz allem war es teilweise wie ausgestorben. Liegt wohl daran, dass dort viele Franzosen ihre Boote das ganz Jahr liegen haben und nur in ihrem Urlaub aufschlagen. Die Infrastruktur in der Marina war gut. Es gab einige nette Bars/Restaurants und mehrere Einkaufsmöglichkeiten. Ich habe mir während sich Guido um eine neue Lithium-Batterie gekümmert hat auf Entdeckungstour der Umgebung gemacht. Neben den höher gelegenen Siedlungen, die auch sehr europäisch aussahen, kam ich an einer hübschen kleinen Kapelle mit einem daneben liegenden bunten Friedhof und einem netten Beach vorbei.
Als ich nach ca. vier Stunden wieder ans Schiff zurückkam, war Guido nicht sehr erfreut darüber, dass zwar ein einheimischer Elektriker vorbeikam und die Batterie ausgebaut, aber keine neue wie gewünscht eingebaut, sondern die alte zur Prüfung mitgenommen hat. Das hat dazu geführt, dass wir weitere zwei Tage auf die alte Neue warten mussten. Die Einstellung hier ist nunmal, ich mach zwar einen Termin mit Dir aus, aber ob ich da auch Lust habe zu kommen, steht in den Sternen. Schon gewöhnungsbedürftig für uns Deutsche. Aber ist hier nunmal so! An unserem letzten Abend wurden wir noch einmal von Vasyl in ein lässiges Restaurant mit Live-Musik am Ende der Marina zum Essen eingeladen. Mit weiteren 14 anderen Freunden von ihnen hatten wir einen superlustigen Abend und haben sogar das Tanzbein zu tollen Salsa-Rhytmen geschwungen.
Tags darauf ging es weiter Richtung Fort-de-France, der Hauptstadt von Martinique.