Die Überfahrt nach Carriacou

Sonntag morgens ging es dann nach ein paar Bahnen ziehen im Pool und Frühstück im Hauptrestaurant, weil die Bakery leider geschlossen hatte, ganz gemütlich unter Motor in Richtung Carriacou bei strahlendem Sonnenschein, so gut wie keinem Wind und fast spiegelglatter See.

Guido warf nachdem wir den Hafen verlassen hatten auch gleich die Angel aus. Nach einer halben Stunde biss auch prompt ein Barracuda an. Ein Prachtkerl von knapp einem Meter länge und fiesen Beisserchen. Guido zog ihn so schnell er konnte aufs Boot und weil wir keine Lust auf Barracuda hatten, schmiss ihn Guido, nachdem er ihm fachmännisch den Haken aus dem Maul entfernt hat wieder ins Wasser. Wo er sich blitzschnell vom Acker machte.

Der Kampf mit dem Barracuda

Mit dem Fernglas konnte ich alsbald dann auch die langersehnten Flossen von Delfinen entdecken. Zwar weiter weg, aber dennoch. Guido war die Angel ein zweites Mal aus, worauf sich ein Seevogel mit einer wahren Besessenheit mehrmals auf den blitzenden Köder stürzte. Zum Leidwesen von Guido, der das Tier, nachdem es am Ende tatsächlich am Haken hing, etwas unsanft einholen musste. Auf dem Boot angekommen schaute es im ersten Augenblick so aus, als hätte es der Vogel nicht geschafft. War aber zum Glück nicht so. Nachdem der Haken und die Angelleine entfernt waren, schwamm er betröppelt weg. Ein weiteres Erlebnis war die Fahrt über einen noch aktiven Unterwasservulkan mitten auf der Strecke. Deutlich an dem auf einmal krieseligem Wasser und dem Schwefelbrocken auf den Wellen schwimmend zu erkennen. Schon ein leicht mulmiges Gefühl, ist aber nichts weiter passiert. Nach ca. 5 Std. und 33 Seemeilen (sm) kamen wir in Carriacou „von Riffen umgeben“ an und ankerten ganz gemütlich zwischen vielen anderen Schiffen in der kleinen Tyrell Bucht im Süd/Westen der Insel. Guido machte sich gleich daran das Dinghy fahrbereit zu machen, während ich uns eine Kleinigkeit zum Essen kochte. Es gab Gemüse-Hühnchen-Curry-Pfanne mit Reis. Lecker wars. Frisch gestärkt haben wir dann das Beiboot zu Wasser gelassen. Danach ging es für mich das erste Mal schnorcheln. Ich hatte auch gleich das Glück einen großen wunderschönen „Knurrhahn“ mit blauen Flügelflossen, Doktorfische und Seesterne in verschiedenen Variationen zu entdecken. Zurück auf dem Boot kam auch gleich ein Einheimischer angetuckert, der uns Lobbster, Limonen und Wein verkaufen wollte, dass wir dankend verneinten, weil wir ja grade erst eingekauft hatten. In der Abenddämmerung fuhren wir mit dem Dinghy an einen Anlegersteg, machten einen Spaziergang an der Promenade und gönnten uns dort im Lambi Queen, der einzig offenen Bar auf dem Weg gemütlich einen Sundowner mit Blick aufs Meer.  Einfach nur herrlich und entspannt! Am folgenden Morgen ging es Richtung Sandi Island weiter.