Die letzten Tage auf Mallorca.

Die Gangway ist montiert und ich liege wieder an der Boje.

Auch bin ich mit dem Einbau des Wassermachers weiter gekommen in der Hoffnung, dass alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Tags darauf musste ich nochmals nach Santa Ponsa in den Marineshop fahren, um ein paar Ersatzteile für die Installation des Wassermachers zu besorgen. Nach meiner Rückkehr und dem Anschluss aller Leitungen flossen die ersten Liter Wasser in den Tank. Nachmittags verabredete ich mich mit Diana und Christian und wir segelten zum Picknick, das die beiden mitgebracht haben nach Cala Mar, es war ein wunderschöner Nachmittag, wenn auch etwas unruhig auf dem Wasser.

Tags darauf erwartete ich die Mädels vom Bodensee, Antonella, Stefanie und Natali, die für eine Woche bei mir angeheuert haben. Der erste Tag war zum Kennenlernen einkaufen und sich mit den Schiffsgepflogenheiten vertraut machen verplant. Tags darauf stand der erste Törn nach Söller auf dem Programm, die Mädels waren hoch motiviert und guter Laune, was sich aber aufgrund des Seeganges im Laufe des Törns ändern sollte, den alle drei wurden seekrank. Weder die atemberaubende Landschaft der Süd-Westküste noch der Besuch einer Delfinschule konnte sie begeistern, alle drei lagen wie tot auf dem Deck.

Die Weiterfahrt nach San Colobra war somit gestrichen und nach zweitägigem Aufenthalt in Söller und der Beruhigung der See ging es zurück Richtung Andratx. Die Rückfahrt haben die drei gut überstanden und wir machten einen kurzen Stopp in der Cala de Egos, einem wunderschönen Ankerplatz unweit von meinem Bojenplatz. Am nächsten Tag haben die drei Mädels beschlossen, Wandern zu gehen, sodass ich Zeit hatte, die Süßwasser decks-Waschpumpe zu installieren.

Heute ist der Artikel anlässlich meines Buches in der Badischen Zeitung erschienen, die Resonanz meiner Freunde war ernüchternd. Ich glaube, dass sehr viel Unsicherheit dahintersteckt und das Alkoholkonsum ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist. „Probleme damit haben ja nur die anderen“.

Und wieder hat sich Besuch angemeldet, mein Freund und Geschäftspartner Ralf verweilt im Moment in Palma und kommt mit seiner Lebensgefährtin zu mir für einen Tag zu Besuch auf die Imperial. Wir segelten gemeinsam in die Bucht von Cala de Egos, um dort zu ankern.

Kaum angekommen setzte plötzlich ein starker Wind ein, obwohl die See und das Wetter um uns herum ruhig und sonnig war. Das Schiff drehte sich wie wild mehrfach um 360 Grad, bis ich endlich kapiert hatte, was hier eigentlich los ist. Wir wurden Zeugen eines Naturereignisses, das sich Windhose nennt und nicht zum Glück die Ausmaße hatte wie bei einem Hurrikan. Von allen Schiffen um uns herum waren wir das einzige, dass sich im Auge der Windhose befand und wir wurden von allen Seiten bestaunt, wenn man es so nennen kann. Nach ca. fünf Minuten war der Spuk vorbei und wir konnten guter Laune unseren Badenachmittag fortsetzen. Am selben Abend lud uns Ralf zu einem gemeinsamen Essen ein. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass der Besuch mich besonders gefreut hat das endlich nach sieben Jahren meiner Reise einer meiner Geschäftspartner, die maßgeblich am Erfolg meiner unternehmerischen Tätigkeit mitgewirkt haben, mich besuchte. Noch am gleichen Abend stellte ich Ralf seinem Doppelgänger vor, um uns anschließend zu verabschieden.

Tags darauf flogen die Mädels und ich nach Hause. Wieder in der Heimat angekommen verbrachte ich eine tolle Woche mit Elena und meinen Freunden. So konnte ich nochmals alle meine Spielzeuge (Motorräder und Autos) bei herrlichem Herbstwetter bewegen.

Ankunft in Palma bei strömenden Regen, von dem in Andratx nichts zu spüren war. Ich machte mich sofort an die Arbeit den ich musste noch den Bullenstander (Baumsicherung) montieren, bevor am gleichen Abend meine Crew Ebes, Männi und Christian eintrafen.

Tags darauf starteten wir die Überfahrt nach Ibiza mit Welle von vorne. Das sind die Momente, wo ich keine Lust mehr aufs Segeln habe. Männi fütterte die Fische und nach neun Stunden kamen wir auf Ibiza Santa Eulalia an.

Der Hafen war überfüllt und so ankerten wir ganz nebenbei 400,- € gespart. Das Wetter wurde nicht besser und so versuchten wir es am zweiten Tag, was aber nach fünf Seemeilen endete (Wellen drei Meter von vorne). Somit kehrten wir um, um eine weitere Nacht auf Ibiza zu verbringen (es gibt Schlimmeres). Am nächsten Tag sollte es klappen und wir erreichten das spanische Festland nach zehn Stunden und natürlich wieder mit Welle, aber von der Seite. Volltanken und das Schiff vom Salz befreien, Abendessen und ab in die Koje den die nächsten zwei Tage wollte ich durchsegeln. Nach sechsunddreißig Stunden kamen wir in Almunecar an, Astrid und Chris (Freunde von mir), die durch Zufall meinen Track mitverfolgt hatten und dort ihren Urlaub verbrachten, begrüßten uns im Hafen.

Es war eine schöne Überraschung und nach einem gemeinsamen Abendessen ging es wieder aufs Schiff den am nächsten Morgen wollten wir die letzte Etappe in Angriff nehmen. Bei traumhaftem Wetter kamen wir in den Abendstunden an. Ich war froh, dass alles gut geklappt hat und habe jetzt erst mal nach 1.900 Seemeilen (3.500 km) die Nase voll vom Segeln. Viele Manöver, ob Anker oder Hafen, Wetterkunde, Arbeiten am Schiff, Besuch von so vielen Freunden und das Kennenlernen neuer Menschen haben mich bei meiner Reise wieder ein Stück weitergebracht.