In Porto Petro auf Mallorca angekommen, habe ich eine Boje gemietet für die kommenden fünf Tage, um nach Hause zu fliegen und mich von der Überfahrt zu erholen.
Nach meinem Heimaturlaub bin ich zurück auf die Imperia und segelte nach Portals, um eine Nacht zu ankern, den am nächsten Tag musste ich meine Boje in Andratx übernehmen. Dort angekommen kündigte sich schon der erste Besuch an, Jana, Clemens und Boris kamen für fünf Tage auf die Imperia. Boris ist mit mir über den Atlantik und von Portugal nach Madeira gesegelt und so konnte ich mich entspannen und gleichzeitig ihm das Ruder überlassen. Jana und Clemens sind alte Freunde von mir. Nach einem schönen Abendessen ging es noch für einen Absacker in Tims´ Bar und anschließend mit dem Dingi zurück auf die Imperia.
Am nächsten Tag wollten wir nach Söller segeln, was uns aber verwehrt wurde (zu viel Welle von vorne), so rundeten wir die Insel Sa Dragonera und verbrachten den Nachmittag in der Bucht von San Elm. Tags darauf starteten wir einen neuen Versuch mit einem Stopp am Felsen von Cala Deia` und einem Besuch im Restaurant Sa Foradada, von da ging es weiter nach Söller.
Für den nächsten Tag war die Weiterfahrt nach Cala de sa Colobra geplant, wir wurden belohnt mit glasklarem Wasser und einem atemberaubenden Ausblick. Und so segelten wir bei gutem Wind zurück nach Andratx denn wir hatten für den Abend einen Tisch bestellt, im Fisch Restaurant La Gallega wurden wir von Pago dem Kellner hervorragend bedient. Nach unserer Rückkehr mit dem Dingi auf die Imperia, geschah dass was ich schon lange vorhergesehen habe und mit größter Vorsicht vermeiden wollte. Mann über Bord! Clemens hatte beim Aussteigen Gleichgewichts Probleme und fiel ins Wasser. Alle fanden es zum Lachen. Zum Glück ist nichts passiert, jedoch kann so etwas auch ins Auge gehen. Tags darauf war die Heimreise von Jana, Clemens und Boris. Der nächste Besuch kündigte sich für den Abend an. An dieser Stelle muss ich sagen, dass immer etwas Wehmut mitschwingt. Wenn Gäste abreisen, so fällt man in ein kleines Loch und eine Leere macht sich breit. Ede und Henry reisten pünktlich an und weitere Freunde gesellten sich dazu. Irgendwie hat es sich herumgesprochen, dass ich im Moment mich auf Mallorca aufhalte und so meldete sich Antonella, die ich vom Golf spielen aus Freiburg kenne, mit ihrer Freundin Jacqueline zum Strandnachmittag in Camp de Mar an. Antonella sorgte für das leibliche Wohl und wir verbrachten zu fünft einen schönen Tag in der Bucht.
Der nächste Tag war einkaufen angesagt und ein Besuch im Baumarkt, um Bretter für den Einbau des Generators zu besorgen. Henry hatte einen Leihwagen, der somit mir eine teure Taxifahrt ersparte. Den nächsten Tag verbrachten wir wieder in der Bucht von Camp de Mar mit Chillen und ich startete einen Tauchgang, um meine Geschwindigkeitsanzeige wieder in Gang zu setzen. Natürlich war diese wie erwartet mit Muschelkalk zugewachsen.
Den Abend rundeten wir ab mit einem tollen Essen im Urbano und einem Absacker im Maria 5. Auf zum Nici Beach in Magaluf, was für ein schöner Nachmittag unter den ganzen Möchtegern und (Vermögens-Vernichtern). Frauen zuhauf, tätowiert, operiert und auf der Suche nach einem spendablen Muskelprotz. Wenn man keinen Alkohol trinkt, fällt es einem schwer, sich in diesem Milieu zurechtzufinden.
Am Abend ging es weiter nach Portals, wo das Publikum nicht nur so tut, als hätten sie Geld. Ein ganzer Haufen Superjachten, ausgefallene Boutiquen und viele noble Restaurants. Der nächste Tag begann mit einem Hafenkino besonderer Art, unser Nachbar, ein Katamaran (französischer Paar), kämpfte mit ihrem Anker den sie trotz aller Bemühungen nicht hoch bekamen da dieser sich in einer alten fetten Kette verfangen hat. Nach zwanzig Minuten hatte ich Erbarmen und eilte zu Hilfe, ich hatte zwei Möglichkeiten 1. Zwei erfahrene Segler hatte ich leider nicht. 2. Ein erfahrener Segler und ein Decksjunge (Ede) bewaffnet mit einer Akkuflex, das ganze Spektakel dauert zehn Minuten und das Paar und der Kat waren befreit. Ein Dankeschön gab es keines, wieso den auch. Bin am überlegen, ob ich in einer ähnlichen Situation noch mal helfen soll. Sicherlich ja sind ja nicht alle so undankbar. Nach zwei Tagen Chillen verabschiedete sich Ede und Henry und Heidi und Michael kamen aufs Schiff, Heidi und Michael betreiben das Restaurant Kreutz Post in Staufen, wir kennen uns vom Harley fahren, Golf spielen und ich habe bei den beiden als Hilfskoch gearbeitet.
Wir verbrachten eine Gourmetwoche mit vielen tollen Stunden und Eindrücken. Übrigens Nomen est omen (mach mir den Clemens), Heidi hat es am vierten Tag geschafft, über Bord zu gehen. Denke Michael war schuld.